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Donnerstag, 8. November 2007

Kaiser verdingt sich zum Mindestlohn


Häufig wurde das gemeine Volk neuerlich seines Kaisers ansichtig, der - wohnhaft in Linz - seine Freizeit zockenderweise in einem der Amstettener Pokerpaläste verbrachte. Ob die spieltechnische Überlegenheit seiner Gegner die Ursache für das ungeheuerliche Geschehen ist, das sich am gestrigen Mittwoch auf Amstettens Stellenmarkt abgespielt hat, kann nur spekuliert werden. Fest steht jedoch, dass LongJohnSilver sich offenbar nicht der Tragweite seines Handelns bewusst ist. Folgendes hat sich zugetragen: Der ehrenwerte Mitbürger Genter schrieb eine Stelle aus - leichte Arbeit zum Mindestlohn. Kurz: eine Arbeitsstelle, die wie gemacht ist für unsere Neubürger, für Vagabunden, die auf solche Stellen angewiesen sind, weil die Kapazität der Bergwerke meist recht früh am Tage erschöpft ist. Wer hätte da gedacht, dass unser Kaiser persönlich - Rufpunkte 255, Barvermögen 1203 Taler (!) - sich um eben jene Stelle bewerben und damit die Existenz eines seiner Untertanen wissentlich in Gefahr bringen würde? Nun mögen Kaisertreue sagen: "Seid doch froh, Euer Kaiser ist sich eben für nichts zu schade!" Denjenigen sei geraten, nicht nach links und rechts zu schauen, wenn sie durch Amstettens Straßen gehen - es könnte ihnen ein Verhungernder vor die Füße fallen ...

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